Halbinsel Valdes

Halbinsel Valdes

Die Halbinsel Valdes bzw. Peninsula Valdes befindet sich nördlich von Puerto Madryn. Wenn ihr mit dem Flieger anreist, dann könnt ihr entweder nach Puerto Madryn oder nach Trelew fliegen. Je nach Reisezeit (Okt-Feb) kann der Besuch mit einem Ausflug nach Punta Tombo kombiniert werden. Die Halbinsel Valdes ist UNESCO Weltkulturerbe und besondern für seine Tierwelt bekannt. Auf der Insel gibt es nur einen Ort, Puerto Piramides. Wenn ihr auf die Insel kommt, ist zu Beginn der Eintritt zu entrichten und eine Gebühr wenn ihr ein Fahrzeug habt. Preise findet ihr hier: http://peninsulavaldes.org.ar/tarifas/

Wenn ihr eure Unterkunft in Puerto Piramides habt, müsst ihr den Eintritt nur 1x bezahlen, auch wenn ihr zwischen durch die Insel verlassen solltet. Dafür müsst ihr aber in eurer Unterkunft Bescheid sagen, damit sie euch für das nochmalige einfahren anmelden. Das Auto muss hingegen jedes Mal bezahlt werden. Ein paar Kilometer nachdem ihr auf die Insel gefahren seid, kommt ihr zu einem Besucherzentrum. Hier bekommt ihr ein paar Infos über die Insel und welche Tiere in welchen Monaten zu sehen sind. Ihr könnt eine Karte bekommen und bekommt Infos zu Ebbe und Flut Zeiten. Bei Flut ist die Chance Orcas und Wale zu sehen besser.

Zur richtigen Zeit soll die Halbinsel einer der besten Orte sein, um Wale zu sehen. In der Walsaison ist die Insel gut besucht und Wale sollen auch vom Strand aus oft sichtbar sein.

Als ich dort war, war keine Walsaison, deswegen kann ich euch dazu auch keine Bilder zeigen. Allerdings gibt es zu anderen Zeiten trotzdem Tiere. Ich konnte Guanacos, Robben in Form von Seelöwen und Seeelefanten, Gürteltiere, Pinguine und ein paar Vögel sehen. Es war Orca Nebensaison, das heißt mit Glück hätte man auch Orcas sehen können. Ich hatte leider kein Glück.

Orcas sind auf der Insel ein großes Highlight, denn sie verwenden hier zum jagen die einmalige Technik des Sandboardings. Das heißt die stranden sich selbst am Strand um sich eine Robbe zu schnappen.

Wann die beste Zeit für welche Tiere ist, könnt ihr hier sehen: http://peninsulavaldes.org.ar/calendario-de-fauna/

Aktuelle Infos zu Ebbe und Flut, der Tierwelt und zur letzten Orca Sichtung findet ihr hier: https://peninsulavaldes.org.ar/informe-diario-2/

Die Halbinsel Valdes ist sehr groß und man ist gut 1-2h unterwegs, wenn man vom Ort nach Puerto Piramides zum Aussichtspunkt Punta Norte im Norden der Insel möchte. Nur der Weg vom Eingang bis Puerto Piramides ist asphaltiert, ansonsten handelt es sich um Schotterstraßen. Im Folgenden beschreibe ich euch die Aussichtspunkte und zeige euch Bilder von dort.

Für die Halbinsel solltet ihr min. 2 volle Tage einplanen, zur Walsaison mehr.

Puerto Piramides

Puerto Piramides ist die einzige Stadt der Insel. Eine asphaltierte Straße führt vom Eingang der Insel bis zur Stadt. In Puerto Piramides findet ihr Supermärkte, Restaurants und Unterkünfte. Die Stadt ist relativ klein, aber recht touristisch ausgelegt. Es gibt einen Badestrand mit dunklem Sand. In der Walsaison sollen teilweise die Wale in Strandnähe sichtbar sein.

Isla de los Parajos

Die Vogelinsel (Isla de los Parajos) befindet sich unweit des Besucherzentrums. Die empfohlene Zeit für einen Besuch ist am Abend vor Sonnenuntergang, denn dann werden die Vögel aktiver. Da es nah an der Hauptstraße gelegen ist, kann man einen kurzen Stop machen. Die vorgelagerte Vogelinsel hat zwar tatsächlich viele Vögel, allerdings sind diese sehr weit weg. Mit dem Auge kann man nur sehen, dass etwas fliegt und auch mit einem handelsüblichen Fernglas wird noch nicht viel zu erkennen sein.

Es gibt ein kleine Ausstellung zu den Vögeln. Dort haben sich 2 große festinstallierte Ferngläser befunden, die kostenlos funktionierten und mit denen man dann auch etwas sehen konnte. Auf einem Aussichtspunkt befindet sich ein weiteres Fernglas, welches für 1 Pesos den Blick für einen Moment ermöglicht. Damit konnte ich auch verifizieren, dass in der Ferne wirklich Flamingos stehen. Insgesamt nur bedingt empfehlenswert, da die Vögel einfach zu weit weg sind.

Punta Piramide

Punta Piramide befindet sich direkt vor den Toren der Stadt und ist von Puerto Piramides mit dem Auto in wenigen Minuten erreichbar. Zu meiner Reisezeit war es der Ort, der mir am besten gefallen hatte. Hier gibt einen Walaussichtspunkt, zu dem ich nichts sagen kann, weil keine Walsaison war und einen Aussichtspunkt für Seelöwen. Hier waren wirklich viele Seelöwen zu sehen, die sich auf dem Felsen gesonnt haben. Die Entfernung war noch so, dass man auch gut etwas sehen konnte. Bei den Seelöwen ist immer irgendwo Theater und irgendwo brüllen sich die Tiere an oder veranstalten einen kleinen Kampf um zu zeigen, wer der Oberlöwe ist. Ab und zu sieht man auch, wie die Tiere ins Wasser springen, um schwimmen zu gehen.

Salina Chica

Während man ein größere Salzfeld der Insel (Salina Grande) nur von der Straße aus sehen kann, kann man das kleiner (Salina Chica) direkt besuchen. Eine schmale Straße führt abzweigend zum Salzfeld. Die letzten 200m der Straße waren so schlecht, dass ich das Auto davor stehen lies und die letzten 3min lief. Ich hatte bedenken, dass ich sonst aufsetze. Das Salzfeld strahlte in leichtem rosa und war ganz nett anzusehen. Ansonsten war hier bis auf ein ausgeblichenes Schild auch nichts weiter. Wenn man schonmal irgendwo eine richtige Salzwüste gesehen hat, dann lohnt sich das Salzfeld nur, wenn es auch auf dem Weg liegt.

Punta Delegada

Hier soll es auch viele Robben geben. Leider war der Punkt zu meiner Zeit geschlossen. Die Info im Besucherzentrum hatte ich leider falsch verstanden. Ich dachte nur das Restaurant hat nicht geöffnet, aber der Zugang zum kompletten Gebiet war geschlossen. Hier war ich also umsonst hingefahren. Ob es nur eine temporäre Schließung war oder der Punkt dauerhaft geschlossen wurde, weiß ich leider nicht. Informiert euch hierzu am besten Vorort im Besucherzentrum.

Caleta Valdes

In Caleta Valdes könnt ihr die Seeelfanten sehen. Diese sind aber im Vergleich zu den Seelöwen relativ wenig aktiv und liegen hauptsächlich nur am Strand rum. Ab und zu bewegt sich mal eine Robbe für 5m, bevor sie dann erstmal wieder eine Pause einlegen muss.

Neben dem Hauptaussichtspunkt gibt es noch einen kleinen Wanderweg, der noch andere Aussichtspunkte ansteuert. Mit vllt. 1km Länge ist die Entfernung auch überschaubar.

Wenn man Glück hat, sieht man Orcas. Ein Schild zeigte die letzte Sichtung der Orcas an. Als ich dort war, wurden 9 Tage zuvor zuletzt 5 Orcas gesehen. Zur Walsaison gibt es hier auch auf Wale zu sehen.

Ich konnte hier mehrere Gültertiere sehen, die entlang der Wege und über den Parkplatz marschiert sind.

Etwa 3min nördlich von Caleta Valdes findet ihr noch einen Aussichtpunkt und wenige hundert Meter weiter noch einen Stop mit einer Magelan Pingunin Kolonie. Vor der Kolonie ist nur eine relativ klein Plattform, aber die Pingunine sind sehr nah. Wenn man keine Zeit für Punta Tombo hat, kann man hier zumindest ein paar Pinguine aus der Nähe sehen.

Punta Norte

Punta Norte befindet sich im Norden der Insel. Hier gibt es Seelöwen und Seelefanten. Während bei den Seelöwen immer mal Action angesagt ist, liegen die Seeelefanten hauptsächlich faul rum. Der Aussichtspunkt ist relativ breit und die Küste ist mit Robben gefüllt.

Wenn man Glück hat, sieht man Orcas. Dies soll wohl der beste Platz dafür sein. Die letzte Orca Sichtung war bei meinem Besuch 3 Tage her, wo 10 Orcas zu Besuch waren. Aber ich war ja auch leider nicht zur Orca Hauptsaison da. Eine kleine Ausstellung zeigte Bilder vom berühmten Sandboarden, wenn die Orcas sich selbst am Strand stranden um eine Robbe zu schnappen.

San Lorenzo

San Lorenzo ist unweit von Punta Norte. Etwas südlich von Punta Norte führt eine 6km lange, realtiv schlechte Straße zu San Lorenzo. Unterwegs kommt schon der Hinweis, dass es nicht im Eintrittspreis enthalten ist.

Dort angekommen, befindet sich ein Restaurant, was einen recht guten Eindruck machte. Ansonsten hat man von hier die Möglichkeit, eine 1,5h dauernde, geführte Tour zu machen. Hier kann man relativ viele Magelan Pinguine aus der Nähe sehen. Der Besuch der Pinguine ist nur über die Tour möglich und kostet Stand Jan 2020 45 USD. Es ähnelt wohl Punta Tombo, nur in kleiner und dass man hier die Pingunine nur mit der geführten Tour besuchen kann. Während in Punta Tombo der Eintritt 7€ betrug, wären hier 40€ fällig gewesen.

Da ich vorher in Punta Tombo war, habe diese Tour nicht gemacht. Wenn man keine Zeit für Punta Tombo hat, aber hier ist und mehr Pingunine als in Caleta Valdes sehen möchte, könnnte es allerdings eine gute Option sein. Die Pinguine können nur zwischen September und März besucht werden. Der 6km Matschweg war für mich am Ende aber auch nicht umsonst, weil mich zumindest eine Eule auf dem Parkplatz begrüßte.

Mehr Infos findet ihr hier: http://pinguinospuntanorte.com.ar/home/

Stargazing

Wenn es auf einer relativ großen Halbinsel nur eine kleine Stadt gibt, bedeutet das wenig Lichtverschmutzung. Bei klarem Himmel lässt sich die Milchstraße gut mit bloßem Auge erkennen. Wenn ihr in Puerto Piramides übernachtet, am besten nachts nochmal 5min rausfahren, z.B. zum Straßenabzweig wo die Schotterstraße Richtung Punta Norte beginnt. Jetzt ist die Stadt hinter dem Hügel verschwunden und es ist noch dunkler und die Sicht besser.

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