Inka Trail

Inka Trail

Allgemein

Der Inka Trail ist vermutlich einer der bekanntesten und exklusivsten Wanderwege der Welt. Der Inka Trail bringt einen im Rahmen einer 4 tägigen Wanderung mit knapp über 40km Länge nach Machu Picchu, welches man am Morgen des letzten Tages durch das Sonnentor erreicht.

Wenn ihr den Inka Trail wandern möchtet, so müsst ihr frühzeitig buchen, ca. 6 Monate im Voraus. Also kurzfristig den Inka Trail wandern ist unmöglich. Nur 500 Leute am Tag dürfen den Inka Trail starten. Davon sind sicherlich die Hälfte Guides, Träger und Köche. Die Wanderung ist auch nicht ganz billig, und etwas extra Geld für Trinkgeld solltet ihr auch noch einplanen.

Ob man einen großen Rucksack benötigt oder mit einem kleinen auskommt, liegt an der Art wie man den Track bewältigt. Man kann sich Träger buchen, die einem für einen nicht unerheblichen Aufpreis einen Teil der Sachen abnehmen, dann ist ein Tagesrucksack ausreichend. Warum kostet es überhaupt soviel? Auf dem Inka Trail sind keine Fahrzeuge, aber auch keine Lastentiere erlaubt. Das heißt alles muss getragen werden. Auch die Zelte dürfen nicht stehen bleiben, so dass auch diese auf der Tour getragen werden müssen. Ebenso wie die Lebensmittel und die Küche. Und während man selbst mit seinen 15kg auf dem Rücken, im modernen gepolsterten Rucksack, seine Mühe hat den Weg zu gehen, rennen die Träger mit 40kg auf dem Rücken in Badeschlappen an euch vorbei.

Wir haben unsere eigenen Sachen selbst getragen und wenn man etwas mehr Gepäck hat, kann man auch direkt seinen großen Backpack nehmen, da diese in der Regel besser zu tragen sind.

Im Rucksack waren dann neue Kleidung für 4 Tage, Isomatte und Schlafsack, viel Wasser, Sonnencreme, Insektenspray (war auch sehr nützlich), Zahnbürste und Deo, Klopapier (auf den Toiletten unterwegs gibt es kein Klopapier, also unbedingt einpacken). Die dicke Jacke, denn während man tagsüber im T-Shirt laufen kann, wird es nachts auch gern mal 0 Grad. Ein paar Energyriegel und natürlich ganz wichtig, Kamera, Speicherkarten, Akkus und Powerbank dürfen auch nicht fehlen. Ihr werdet auf dem Weg keinen Strom haben, also besorgt euch etwas, damit ihr eure Akkus über USB laden könnt. Du willst nicht mit leeren Akkus in Machu Picchu ankommen, aber auch unterwegs gibt es einiges zu sehen.

Tag 1

Für uns ging der Trail an Tag 1 mitten in der Nacht los. Wir wurden in Cusco abgeholt und zum Startpunkt gebracht. Mittlerweile war es hell geworden und die Wanderung konnte beginnen. Auf dem Rücken hatten wir unsere großen Backpacks. Der erste Tag war sehr angenehm. Man konnte die ersten Inka Ruinen sehen, der Weg war nicht allzu steil und die Länge der Tour auch in Ordnung.

Nachts hatte man einen fantastischen Bild auf den Sternenhimmel, denn man war mitten im nirgendwo, weit weg von jeder Lichtquelle. Freudig und zufrieden gingen wir nach einem tollen Abendessen schlafen. Der Koch zauberte uns jeden Tag fantastisches Essen und das obwohl ja alles die ganze Zeit mitgetragen werden musste. Da kann sich manches Restaurant eine Scheibe abschneiden.

Tag 2

Tag 2 war grausam. Wir starteten früh am morgen und es ging nur bergauf und das für Stunden. Von etwa 3000m Höhe, sind wir zum höchsten Punkt der Strecke auf 4200m Höhe gewandert. Zu sehen gab es unterwegs auch nicht viel. Und über 1000 Höhenmeter, in der Höhe wo einem das atmen sowieso schwerer fällt, mit noch dem ganzen Gepäck auf dem Rücken ist echt grausam. Ich habe geflucht und vor mich hingenörgelt – warum musstest du unbedingt den blöden Track gehen und nicht wie ein normaler Mensch einfach den Bus nehmen. Dann bezahlst du auch noch ein Haufen Geld dafür, was für eine beknackte Idee…

Angekommen am höchsten Punkt und ein paar Fotos gemacht, ging es auf der anderen Seite 600m wieder runter. Ich war froh meine Wanderstöcke zu haben, sowohl hoch wie auch runter, ich weiß nicht, ob ich den Weg sonst überlebt hatte. Damit war Tag 2 auch vorbei, wir waren wie tot und die Motivation war auch nicht mehr die Beste.

Und hier wurde einem nochmal bewusst, was es für eine Leistung von den Trägern ist, die mit dem 3 fachen Gewicht die Strecke laufen. Man selbst wandert früh los, danach packen die Träger das Zelt ein, überholen einen auf der Strecke. Warten unterwegs zur Mittagszeit auf einen, wo das Essen schon auf einen wartet. Man selbst geht nach dem Essen wieder weiter, während sich Koch und Träger um den Abwasch kümmern, dann unterwegs wieder an einem vorbei rennen. Und wenn man am Tagesende an seinem Ziel ankommt, sind die Zelte schon aufgebaut, so das man direkt halbtot umfallen kann.

Tag 3

An Tag 3, ging es am Morgen erstmal wieder direkt bergauf. Aber danach wurde man an dem Tag richtig belohnt. Mehrere alte Inka Stätten, eine tolle Landschaft, ein interessanten Wegeverlauf und großartigen Aussichten. Tag 3 hat für alles entschädigt. Der Weg war von der Strecke her relativ lang, aber da es nicht so viel bergauf ging und es soviel zu sehen gab, war er deutlich angenehmer.

Am Abend haben wir uns schonmal von unseren Trägern verabschiedet, denn am letzten Tag geht es nur noch zusammen mit dem Guide auf die Schlussetappe.

Tag 4

Am nächsten früh ging es zur letzten Station, auf nach Machu Picchu. Das morgentliche Konzept haben wir nicht ganz verstanden. Der letzte Kontrollpunkt des Inka Trails Richtung Macchu Picchu öffnet erst früh um 5, aber ab nachts um 3 haben sich die Leute am Tor angestellt. Wir waren immerhin nicht die ersten, aber so im Mittelfeld und auch mindestens 1h vor Toröffnung und dann hieß es erstmal warten. Da die Anzahl der Leute ja insgesamt beschränkt ist, erschließt sich mir der Sinn nicht ganz.

Um 5 ging es dann aber endlich los. Wir sind direkt erstmal zügig los und haben fast alle Leute, die vor uns waren noch überholt und waren mit die ersten am Sonnentor. Was für ein toller Moment, wir haben es geschafft und stehen oberhalb von Machu Picchu und können es endlich sehen.

Während einige Gruppen dann schon weiter nach Machu Picchu sind, haben wir unseren Guide überredet, noch am Sonnentor zu bleiben. So konnten wir fotografieren, wie Sonne nach und nach die alte Inka Städte in Licht hüllt.

Fazit

Am Ende muss ich sagen, ich habe den Inka Trail überlebt und es war ein tolles Gefühl. Auch wenn ich über Tag 2 geflucht habe, gehört es halt einfach dazu und es bleibt in Erinnerung. Am Ende habe ich nichts bereut und bin froh, dass wir den Weg gegangen sind. Es war eine fantastische Erfahrung.
Alles weitere zu Machu Picchu findet ihr auf einer extra Seite.

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